Die Situation im Immobilienmarkt in Regensburg spitzt sich zu. Manche sprechen von einer Preisblase, die anderen begegnen der Aufregung mit Gelassenheit. Fakt jedoch ist, dass die Immobilienpreise in Regensburg jährlich um 7,3 Prozent angestiegen sind. Das ist München-Niveau. Kommt die Blase? Ja oder Nein?

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie sind die Preise für Eigentumswohnungen in Regensburg in den letzten Jahren enorm angestiegen. Es wurde der Zeitraum von 2010 bis 2014 untersucht. Preise für Neubauten stiegen 48 Prozent an. Für Bestandswohnungen mussten Kunden 38 Prozent mehr bezahlen. Im Schnitt stiegen die Kosten jedes Jahr um 7,3 Prozent an. Nur die teuerste Stadt Deutschlands kann diese Wachstumsrate überbieten. In München stiegen die Preise mit 7,4 Prozent an.
Regensburger Immobilien
Eine Neubau-Eigentumswohnung in Regensburg kostet in der Regel 3800 Euro pro Quadratmeter. Wenn die Lage stimmt und die Ausstattung etwas hermacht, sieht es anders aus. Kunden sind die Preise inzwischen gewöhnt und bezahlen bis zu 6500 Euro pro Quadratmeter, schreibt Die Mittelbayrische.
Bestandswohnungen bekommt man im Schnitt für 3100 Euro pro Quadratmeter. Begehrte Objekte gehen aber auch gerne für 4000 Euro über den Tisch. Mit diesem Preisniveau kann nur München mithalten. Im Vergleich mit anderen Städten in Bayern ist Regensburg weit abgeschlagen.
Warum steigen die Preise so schnell?
Es gibt viele Gründe für den extremen Preisanstieg. Aktuell ist das Zinsniveau sehr niedrig. Investoren suchen also händeringend nach Anlagerenditen.
Mit der Lebensqualität steigt die Nachfrage nach Wohnungen in Regensburg gewaltig. Hochschulen werden von Studenten überlaufen, die alle ein Dach über dem Kopf brauchen. Wirtschaftlich geht es Regensburg ebenfalls super gut. Es ist eine angesagte und beliebte Stadt, die zu wenig Wohnungen im Angebot hat.
Mietpreise steigen nicht so extrem
Abgesehen von den Kaufpreisen steigen die Mietpreise natürlich auch. Der Preiszuwachs ist aber nicht so extrem wie bei den Kaufpreisen. Im Neubau zahlt man in Regensburg durchschnittlich 10,33 Euro pro Quadratmeter. Im Altbau werden in Schnitt 9 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Diese Preise sind kalt – ohne Nebenkosten. In der besagten Zeit von 2010 bis 2014 stiegen die Preise um 29 Prozent an. In den nächsten 4 Jahren wird ein weiterer Anstieg von bis zu 9 Prozent erwartet.
Landkreis: Regensburg
Der Preistrend weitet sich immer weiter in alle Richtungen aus. Natürlich sind die Zuwächse nicht so extrem wie in der Stadt selbst. Innerstädtische Preise sind außer Konkurrenz. Aber auch weit außerhalb steigen Wohn- und Kaufpreise für Immobilien an. Gemeinden, die in akzeptabler Nähe zur Stadt liegen und eine angemessene Verkehrsanbindung bieten, sind zu einer beliebten Alternative geworden. Langsam aber sicher werden die Gemeinden ihre Immobilienpreise auch in Zukunft anziehen. Im Vergleich zur Stadt wollen sie keine großen Verluste verbuchen.
Blase: Ja oder Nein?
Zusammengefasst scheint die Lage in Regensburg prädestiniert für ein Blase. Kaufpreise für Immobilien steigen in den letzten vier Jahren um 50 Prozent an. Bauland stieg in den letzten drei Jahren um 160 Prozent. Investoren sind stets auf der Suche nach neuen Anlagen in Regensburg. Es riecht gewaltig nach einer Preisblase. Die Situation scheint brisant und heiß.
Heiß: Ja, überhitzt: Nein. In Zukunft werden die Immobilienpreise mit ziemlicher Sicherheit weiter ansteigen. Wahrscheinlich mit einer geringeren Wachstumsrate, aber der Trend geht auch weiterhin ganz klar nach oben.
Eine höhere Anzahl von verfügbaren Immobilien und ein steigendes Zinsniveau wird die Lage in Zukunft entschärfen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass ein großer Teil der Käufe eigenfinanziert ist.